Mit unserem Diagnosehilfe-Tool stellen sie zielgerichtetere und schnellere Diagnosen, durch eine intuitive Suche und einmalige Kriterien Zusammenfassung.
Die Diagnosebilder des ICD-10 & DSM-5 sind bereits abgeglichen und einander zugeordnet.
Das Tool steht kostenlos zur Verfügung!
Was kann das Tool überhaupt alles und wie genau kann es dem Fachpersonal effektiv unter die Arme greifen.
Das Online-Diagnosehilfe-Tool vereint zwei wichtige Bereiche für eine zielgerichtete Diagnose. Die ICD-10 und das DSM-5.
Das Fachpersonal kennt es zur Genüge. Manchmal bietet die ICD-10 einfach nicht genug Kriterien, wo das DSM-5 jedoch einige Punkte für die Symptomatik auflistet.
Das Fachpersonal musste dementsprechend immer beide Bücher zur Hand haben und oftmals Stunden damit verbringen, die möglichen Diagnosen einerseits aufeinander abzustimmen in den Büchern und anderseits, die Unterschiede der Fachliteratur abzuwägen.
Unser Tool übernimmt das ab sofort!
Mithilfe der intuitiven Filtermöglichkeiten, sucht das System für Sie die möglichen Diagnosen heraus.
Selbstverständlich ersetzt das Tool nicht die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen, wodurch das Fachpersonal immer benötigt wird für eine Diagnose.
Die Suche sowie die Filterung der Diagnosebilder ist so aufgebaut, dass Sie schnell und intuitiv sortieren können. Das besondere ist die kumulative Synchronisation aller Aspekte.
Dadurch können Sie zielgerichtet die Diagnosebilder in einem Durchgang aufgrund des ICD-10 und DSM-5 filtern.
Das Layout der Diagnosebilder ist ausgelegt auf eine schnelle und zeitsparende Evaluierung der Kriterien. Weitere führende Kriterien werden mithilfe von Textlinks geöffnet, sobald Sie diese benötigen.
Eine Legende erläutert im Bedarfsfall, einzelne Symbole und die zugehörigen Verhaltensmerkmale können jederzeit angezeigt und die übergeordnete ICD-10 Kategorie gelesen werden.
Die ICD-10 bietet unzählige Schlüsselnummern für besondere Zwecke, jedoch sind auch sehr viele davon nicht belegt und der WHO vorbehalten für mögliche Zuordnungen.
Wir haben bereits alle Schlüsselnummern für Sie im Diagnosehilfe-Tool hinterlegt, die einerseits relevant und andererseits auch belegt sind, für eine effektive Zuordnung.
Auch in diesem Bereich haben Sie die Möglichkeit durch eine spezifische Suche, die Schlüsselnummern zu filtern.
Der Wandel der Zeit holt uns alle ein – früher oder später. Um so wichtiger ist es für Fachpersonal, so gut wie nur möglich auf dem neusten Stand zu bleiben.
In Medien oder Online-Shops werden Besucher regelrecht überschwemmt mit Angeboten und alle Artikel sind immer die Besten – wir kennen das alle!
In unserem Empfehlungsbereich jedoch haben wir spezifisch und selektiv nur ausgewählte Empfehlungen, die wir Ihnen vorstellen. Fachliteratur, Videos von Experten aus dem Fachgebiet, Webseiten u.v.m., was Ihnen als Fachpersonal gute Dienste leisten kann.
Dann füllen Sie einfach das Formular aus und wir melden uns innerhalb von zwei Werktagen bei Ihnen zurück.
Wir freuen uns über jede Nachricht, Feedback oder Anregung.
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(Links / Verhaltensmerkmale)
Sie können uns eine gewünschte Änderung m Diagnosebild einreichen wie z.B. externe Links oder eine Änderung der Verhaltensmerkmale, die wir nach Überprüfung im Diagnose-/ Störungsbild ggf. ergänzen.
zeitlich assoziiert mit COVID-19
Exkl.:
COVID-19-Impfung (prophylaktisch)
Kodierhinweis:
Benutze diese Schlüsselnummer, um bei einer Person anzugeben, dass sie das Gesundheitswesen zum Zweck der COVID-19-Impfung in Anspruch nimmt.Benutze diese Schlüsselnummer im Geltungsbereich der §§ 17b KHG und 17d KHG bei einer Person zusätzlich zu anderen Schlüsselnummern. Für den Fall, dass im vorgenannten Geltungsbereich die COVID-19-Impfung selbst Anlass der Inanspruchnahme ist, benutze primär die Schlüsselnummer Z25.8 und zusätzlich die Schlüsselnummer U11.9.
Unerwünschte Nebenwirkungen von COVID-19-Impfstoffen bei indikationsgerechter Anwendung und in korrekter (prophylaktischer) Dosierung
Kodierhinweis:
Diese sekundäre Schlüsselnummer ist wie eine Schlüsselnummer des Kapitels XX Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität zu benutzen. Benutze zusätzlich eine primäre Schlüsselnummer eines anderen Kapitels der Klassifikation, um die Art der unerwünschten Nebenwirkung anzugeben.
Die folgenden vierten Stellen sind bei den Kategorien F10-F19 zu benutzen, wenn das Ausmaß der Verhaltensstörung angegeben werden soll:
Ein Zustandsbild nach Aufnahme einer psychotropen Substanz mit Störungen von Bewusstseinslage, kognitiven Fähigkeiten, Wahrnehmung, Affekt und Verhalten oder anderer psychophysiologischer Funktionen und Reaktionen. Die Störungen stehen in einem direkten Zusammenhang mit den akuten pharmakologischen Wirkungen der Substanz und nehmen bis zur vollständigen Wiederherstellung mit der Zeit ab, ausgenommen in den Fällen, bei denen Gewebeschäden oder andere Komplikationen aufgetreten sind. Komplikationen können ein Trauma, Aspiration von Erbrochenem, Delir, Koma, Krampfanfälle und andere medizinische Folgen sein. Die Art dieser Komplikationen hängt von den pharmakologischen Eigenschaften der Substanz und der Aufnahmeart ab.
Exkl.:
Intoxikation im Sinne einer Vergiftung (T36-T50)
Konsum psychotroper Substanzen, der zu Gesundheitsschädigung führt. Diese kann als körperliche Störung auftreten, etwa in Form einer Hepatitis nach Selbstinjektion der Substanz oder als psychische Störung, z. B. als depressive Episode durch massiven Alkoholkonsum.
Eine Gruppe von Verhaltens-, kognitiven und körperlichen Phänomenen, die sich nach wiederholtem Substanzgebrauch entwickeln. Typischerweise besteht ein starker Wunsch, die Substanz einzunehmen, Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren, und anhaltender Substanzgebrauch trotz schädlicher Folgen. Dem Substanzgebrauch wird Vorrang vor anderen Aktivitäten und Verpflichtungen gegeben. Es entwickelt sich eine Toleranzerhöhung und manchmal ein körperliches Entzugssyndrom.
Das Abhängigkeitssyndrom kann sich auf einen einzelnen Stoff beziehen (z. B. Tabak, Alkohol oder Diazepam), auf eine Substanzgruppe (z. B. opiatähnliche Substanzen), oder auch auf ein weites Spektrum pharmakologisch unterschiedlicher Substanzen.
Es handelt sich um eine Gruppe von Symptomen unterschiedlicher Zusammensetzung und Schwere nach absolutem oder relativem Entzug einer psychotropen Substanz, die anhaltend konsumiert worden ist. Beginn und Verlauf des Entzugssyndroms sind zeitlich begrenzt und abhängig von der Substanzart und der Dosis, die unmittelbar vor der Beendigung oder Reduktion des Konsums verwendet worden ist. Das Entzugssyndrom kann durch symptomatische Krampfanfälle kompliziert werden.
Ein Zustandsbild, bei dem das Entzugssyndrom (siehe vierte Stelle .3) durch ein Delir, (siehe Kriterien für F05.-) kompliziert wird. Symptomatische Krampfanfälle können ebenfalls auftreten. Wenn organische Faktoren eine beträchtliche Rolle in der Ätiologie spielen, sollte das Zustandsbild unter F05.8 klassifiziert werden.
Eine Gruppe psychotischer Phänomene, die während oder nach dem Substanzgebrauch auftreten, aber nicht durch eine akute Intoxikation erklärt werden können und auch nicht Teil eines Entzugssyndroms sind. Die Störung ist durch Halluzinationen (typischerweise akustische, oft aber auf mehr als einem Sinnesgebiet), Wahrnehmungsstörungen, Wahnideen (häufig paranoide Gedanken oder Verfolgungsideen), psychomotorische Störungen (Erregung oder Stupor) sowie abnorme Affekte gekennzeichnet, die von intensiver Angst bis zur Ekstase reichen können. Das Sensorium ist üblicherweise klar, jedoch kann das Bewusstsein bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt sein, wobei jedoch keine ausgeprägte Verwirrtheit auftritt.
Exkl.:
Durch Alkohol oder psychoaktive Substanzen bedingter Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung (F10-F19, vierte Stelle .7)
Ein Syndrom, das mit einer ausgeprägten andauernden Beeinträchtigung des Kurz- und Langzeitgedächtnisses einhergeht. Das Immediatgedächtnis ist gewöhnlich erhalten, und das Kurzzeitgedächtnis ist mehr gestört als das Langzeitgedächtnis. Die Störungen des Zeitgefühls und des Zeitgitters sind meist deutlich, ebenso wie die Lernschwierigkeiten. Konfabulationen können ausgeprägt sein, sind jedoch nicht in jedem Fall vorhanden. Andere kognitive Funktionen sind meist relativ gut erhalten, die amnestischen Störungen sind im Verhältnis zu anderen Beeinträchtigungen besonders ausgeprägt.
Exkl.:
Nicht alkoholbedingte(s) Korsakow-Psychose oder -Syndrom (F04)
Eine Störung, bei der alkohol- oder substanzbedingte Veränderungen der kognitiven Fähigkeiten, des Affektes, der Persönlichkeit oder des Verhaltens über einen Zeitraum hinaus bestehen, in dem noch eine direkte Substanzwirkung angenommen werden kann.
Der Beginn dieser Störung sollte in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Gebrauch der psychotropen Substanz stehen. Beginnt das Zustandsbild nach dem Substanzgebrauch, ist ein sicherer und genauer Nachweis notwendig, dass der Zustand auf Effekte der psychotropen Substanz zurückzuführen ist. Nachhallphänomene (Flashbacks) unterscheiden sich von einem psychotischen Zustandsbild durch ihr episodisches Auftreten, durch ihre meist kurze Dauer und das Wiederholen kürzlich erlebter alkohol- oder substanzbedingter Erlebnisse.
Exkl.:
Das ICD-10 hat keine nähere Beschreibung zu dieser Zusatzcodierung
Das ICD-10 hat keine nähere Beschreibung zu dieser Zusatzcodierung
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Soziale Kommunikation:
Die Einschränkungen in der sozialen Kommunikation verursachen ohne Unterstützung bemerkbare Beeinträchtigungen. Schwierigkeiten bei der Initiierung sozialer Interaktionen sowie einzelne deutliche Beispiele von unüblichen oder erfolglosen Reaktionen auf soziale Kontaktangebote anderer. Scheinbar vermindertes Interesse an sozialen Interaktionen. Die Person ist z.B. in der Lage, in ganzen Sätzen zu sprechen und sich jemandem mitzuteilen, aber ihre Versuche zu wechselseitiger Konversation misslingen, ihre Bemühungen, Freundschaften zu schließen, wirken merkwürdig und sind in der Regel erfolglos.
Restriktive, repetitive Verhaltensweisen:
Unflexibilität des Verhaltens führt zu deutlichen Funktionsbeeinträchtigungen in einem oder mehreren Bereichen. Schwierigkeiten, zwischen Aktivitäten zu wechseln. Probleme in der Organisation und Planung beeinträchtigen die Selbstständigkeit.
Soziale Kommunikation:
Ausgeprägte Einschränkungen in der verbalen und nonverbalen sozialen Kommunikationsfähigkeit. Die sozialen Beeinträchtigungen sind auch mit Unterstützung deutlich erkennbar, reduzierte Initiierung von sozialen Interaktionen oder abnormale Reaktionen auf soziale Angebote von anderen. Eine Person spricht z.B. in einfachen Sätzen, sie verfügt über eine eigenartige nonverbale Kommunikation und die Interaktion beschränkt sich auf begrenzte Spezialinteressen.
Restriktive, repetitive Verhaltensweisen:
Unflexibilität des Verhaltens, Schwierigkeiten im Umgang mit Veränderungen oder andere restriktive/repetitive Verhaltensweisen treten häufig genug auf, um auch für den ungeschulten Beobachter offensichtlich zu sein, und sie beeinträchtigen das Funktionsniveau in einer Vielzahl von Kontexten. Zeigt Unbehagen und/oder hat Schwierigkeiten, den Fokus oder die Handlung zu verändern.
Soziale Kommunikation:
Starke Einschränkungen der verbalen und nonverbalen sozialen Kommunikationsfähigkeit verursachen schwerwiegende funktionelle Beeinträchtigungen, eine sehr begrenzte Initiierung sozialer Interaktionen und eine minimale Reaktion auf soziale Angebote von anderen. Eine Person mit Autismus-Spektrum-Störung verfügt z.B. über wenige Worte verständlicher Sprache, initiiert nur selten Interaktionen, und wenn sie dies tut, dann in ungewöhnlicher Form, mit der Absicht, die eigenen Bedürfnissen zu erfüllen. Diese Person reagiert nur auf sehr direkte Kontaktaufnahme.
Restriktive, repetitive Verhaltensweisen:
Unflexibilität des Verhaltens, extreme Schwierigkeiten im Umgang mit Veränderungen oder andere restriktive/repetitive Verhaltens- weisen mit ausgeprägten Funktionsbeeinträchtigungen in allen Bereichen. Zeigt großes Unbehagen bzw. hat große Schwierigkeiten, den Fokus oder die Handlung zu verändern.
Im Anhang des DSM-5 (APA/Falkai et al., 2015) ist ein Glossar enthalten, welches Beispiele von gut erforschten kulturell gebundenen Leidenskonzepten anführt, die die Relevanz für die klinische Diagnostik und einige Beziehungen zwischen kulturellen Syndromen, Leidensbegriffen und zugrunde liegenden Erklärungen aufzeigen. Eine Auswahl wird im Folgenden dargestellt.
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Ataque de nervios („Nervenattacke“) beschreibt ein Syndrom lateinamerikanischer Herkunft, das durch Symptome intensiver emotionaler Erregtheit bzw. Übererregung, inklusive akuter Angst, Ärger oder Trauer, lautes Herumschreien oder -kreischen, Weinkrämpfe; heftiges Erbeben oder Zittern, Hitzegefühle im Brustbereich, die in den Kopf steigen, sowie durch verbale und physische Aggressivität gekennzeichnet ist. Dissoziatives Erleben (z.B. Depersonalisation, Derealisation, Amnesie), anfallsartige Ohnmacht und suizidale Attitüden können während einiger ataques im Vordergrund stehen, während anderer wiederum nicht. Das Kardinalsymptom einer ataque de nervios ist das Erleben eines Kontrollverlusts. Die Attacken treten als direkte Folge eines belastenden Ereignisses mit Familienbezug auf, wie z.B. der Nachricht des Todes eines nahen Angehörigen, Konflikten mit dem Partner oder Kindern oder Zeuge eines Unfalls zu sein, in den ein Familienmitglied involviert ist. Bei einer Minderheit der Betroffenen werden die ataques nicht durch soziale Ereignisse ausgelöst, stattdessen hat die Vulnerabilität für den Kontrollverlust ihren Ursprung in einem kumulierten Erleben von Leiden. Es wurde keine Eins-zu-Eins-Beziehung zwischen ataques und einer spezifischen psychiatrischen Störung belegt. Dennoch bestehen auf Symptomebene Überlappungen zu einigen Störungen inklusive der Panikstörung, einer anderen näher bezeichneten oder nicht näher bezeichneten Dissoziativen Störung und der Konversionsstörung. In Bevölkerungsstichproben stehen ataques, nachdem eine statistische Anpassung in Bezug auf psychiatrische Diagnosen, Traumaexposition und andere Kovariablen vorgenommen wurde, in Zusammenhang mit Suizidgedanken, Arbeitsunfähigkeit bzw. Alltagseinschränkungen und ambulanten psychiatrischen Behandlungen. Zu beachten ist, dass einige ataques nichtpathologische Ausdrücke eines akuten Stresserlebens (z.B. bei einer Beerdigung) ohne klinische Folgen sind. Der Begriff ataque de nervios kann sich auch auf ein Leidenskonstrukt beziehen, welches jegliche Form „passender“ emotionaler Paroxysmen (z.B. hysterisches Lachen) einschließt, und er darf auch verwendet werden, um eine Episode eines Kontrollverlusts in Bezug auf einen intensiven Stressauslöser zu beschreiben. Verwandte Zustände in anderen kulturellen Kontexten: Indisposition auf Haiti, blacking-out im Süden der USA, falling-out im westlichen Indien.
Verwandte Zustände im DSM-5:
Panikattacke, Panikstörung, andere näher bezeichnete oder nicht näher bezeichnete Dissoziative Störung, Konversionsstörung (Störung mit Funktionellen Neurologischen Symptomen), Intermittierende Explosible Störung, andere näher bezeichnete und nicht näher bezeichnete Angststörung, andere näher bezeichnete und nicht näher bezeichnete Trauma- und belastungsbezogene Störungen.
Dhat-Syndrom Der Begriff Dhat-Syndrom wurde in Südasien vor mehr als einem halben Jahrhundert geprägt, um typische klinische Erscheinungsbilder junger Männer zu beschreiben, die ihre Symptome auf die Absonderung bzw. den Verlust von Sperma attribuierten. Ungeachtet des Begriffs handelt es sich nicht um ein abgegrenztes Syndrom, sondern vielmehr um eine kulturelle Erklärung für Stressreaktionen von Patienten, die sich auf verschiedene Symptome wie Angst, Erschöpfung, Schwäche, Gewichtsverlust, Impotenz, andere somatische Beschwerden und depressive Verstimmung beziehen. Das Kardinalmerkmal ist Angst und Stresserleben durch einen Verlust von dhat ohne Vorliegen einer identifizierbaren physiologischen Dysfunktion. Patienten bezeichnen dhat als eine weiße Absonderung, die bei der Defäkation oder dem Urinieren bemerkt wurde. Vorstellungen über diese Absonderung stehen im Zusammenhang mit dem Konzept dhatu (Samen, Sperma), welches im hinduistischen medizinischen System, Ayurveda, als eine der sieben essenziellen Körperflüssigkeiten beschrieben wird und dessen Balance notwendig zur Erhaltung der Gesundheit ist. Obwohl das Dhat-Syndrom als kulturelle Orientierungshilfe für eine lokal begrenzte klinische Praxis formuliert wurde, konnte gezeigt werden, dass vergleichbare Vorstellungen über die schädigenden Folgen von Samenverlust in der Allgemeinbevölkerung weit verbreitet sind. Daher wird eine kulturelle Disposition angenommen, gesundheitliche Probleme und Symptome mit dem Verweis auf dhat zu erklären. Forschungen in der Gesundheitsfürsorge führten zu unterschiedlichen Schätzungen der Syndromprävalenz (z.B. wurden in Indien 64 % der Männer in psychiatrischen Kliniken wegen sexueller Beschwerden behandelt, in Pakistan waren es 30 % der Männer im Kontext allgemeinärztlicher Kliniken). Obwohl das Dhat-Syndrom am häufigsten bei jungen Männern mit vergleichsweise niedrigem sozioökonomischem Status beobachtet wird, können auch Männer im mittleren Erwachsenenalter betroffen sein. Vergleichbare Beschwerden über vaginalen Ausfluss (Leukorrhoe) werden mit einer Variante des Konzepts für Frauen in Zusammenhang gebracht Verwandte Zustände in anderen kulturellen Kontexten: koro in Südostasien, insbesondere Singapur, und shen-k’uei („Nierenschwäche“) in China.
Verwandte Zustände im DSM-5:
Major Depression, Persistierende Depressive Störung (Dysthymie), Generalisierte Angststörung, Somatische Belastungsstörung, Krankheitsangststörung, Erektionsstörung, Vorzeitige (Frühe) Ejakulation, andere näher bezeichnete oder nicht näher bezeichnete Sexuelle Funktionsstörung, Probleme in Schule oder Ausbildung.
Khyâl cap Der Begriff „Khyâl-Attacke“ (khyâl cap) oder „Windattacke“ beschreibt ein Syndrom, dass bei Kambodschanern in den USA und in Kambodscha beschrieben wurde. Typische Symptome sind die einer Panikattacke, wie z.B. Schwindel- oder Benommenheitsgefühle, Herzklopfen, Kurzatmigkeit und kalte Extremitäten oder auch andere Symptome von Angst bzw. autonomer Erregung (z.B. Tinnitus und Nackenschmerzen). Khyâl-Attacken umfassen katastrophisierende Kognitionen, in deren Mittelpunkt die Sorge steht, dass khyâl (eine windähnliche Substanz) im Körper – zusammen mit dem Blut – aufsteigen und eine Reihe schwerwiegender Folgen auslösen könnte (z.B. Zusammenpressen der Lungen, Kurzatmigkeit und Asphyxie, Eindringen in das Cranium und Verursachung von Tinnitus, Schwindel, verschwommenem Sehen und Ohnmachtsanfällen). Khyâl-Attacken können ohne Vorwarnung eintreten, werden aber häufig durch Trigger, wie sorgenvolle Gedanken, Aufstehen (z.B. Orthostase), bestimmte Gerüche mit negativen Assoziationen oder agoraphobische Schlüsselreize, wie beispielsweise in eine Menschenmenge zu gehen oder Auto zu fahren ausgelöst. Khyâl-Attacken erfüllen üblicherweise die Kriterien einer Panikattacke und können das Erleben anderer Angststörungen sowie trauma- und belastungsbezogener Störungen prägen. Khyâl-Attacken können mit erheblichen Beeinträchtigungen bzw. Aktivitätseinschränkungen einhergehen. Verwandte Zustände in anderen kulturellen Kontexten: Laos (pen lom), Tibet (srog rlung gi nad), Sri Lanka (vata) und Korea (hwa byung).
Verwandte Zustände im DSM-5:
Panikattacken, Panikstörung, Generalisierte Angststörung, Posttraumatische Belastungsstörung, Krankheitsangststörung.
Kufungisisa Kufungisisa (in Shona: „zu viel denken“) ist ein Leidenskonstrukt und eine kulturelle Erklärung unter den Shona in Zimbabwe. Im Sinne einer Erklärung wird es als ursächlich für Angst, Depression und somatische Beschwerden betrachtet (z.B. „Mein Herz schmerzt, weil ich zu viel denke“). Als eine Konstruktion zur Kennzeichnung psychosozialen Stresses ist es ein Anzeichen für zwischenmenschliche und soziale Schwierigkeiten (z.B. Eheprobleme; kein Geld zu haben, um für sein Kind zu sorgen). Kufungisisa umfasst Grübeln über beunruhigende Gedanken, insbesondere Sorgen. Kufungisisa ist mit einer Reihe von psychopathologischen Merkmalen wie Angstsymptomen, exzessiven Sorgen, Panikattacken, depressiven Symptomen und Reizbarkeit assoziiert. In einer zufällig gezogenen Bevölkerungsstichprobe berichteten zwei Drittel der mithilfe einer allgemeinen Psychopathologie-Erfassung identifizierten Kufungisisa-Fälle diese Beschwerden. In vielen Kulturen wird „zu viel denken“ als schädigend für den Geist und Körper und als Ursache für spezifische Symptome wie Kopfschmerz und Schwindel betrachtet. „Zu viel denken“ kann auch eine Schlüsselkomponente bei kulturellen Syndromen wie dem brain fag (dt. etwa: „geistige Erschöpfung“) in Nigeria sein. Beim brain fag wird „zu viel denken“ primär auf exzessives Lernen attribuiert, wobei angenommen wird, dass exzessives Lernen insbesondere das Gehirn schädigt und mit Symptomen wie Hitzegefühlen oder kribbelnden Empfindungen im Kopf einhergeht. Verwandte Zustände in anderen kulturellen Kontexten: „Zu viel denken“ ist in vielen Ländern und ethnischen Gruppen ein gebräuchliches Leidenskonstrukt und kulturelle Erklärung. Es wurde in Afrika, im karibischen und lateinamerikanischen Raum und bei ostasiatischen und indianischen Gruppen beschrieben.
Verwandte Zustände im DSM-5: Major Depression, Persistierende Depressive Störung (Dysthymie), Generalisierte Angststörung, Posttraumatische Belastungsstörung, Zwangsstörung, Störung durch eine Anhaltende Komplexe Trauerreaktion.
Taijin kyofusho Taijin kyofusho (japanisch für „Störung mit zwischenmenschlicher Angst“) ist als kulturelles Syndrom charakterisiert durch Ängstlichkeit in Bezug auf und Vermeidung von zwischenmenschlichen Situationen aufgrund des Gedankens, Gefühls oder der Überzeugung, dass das eigene Erscheinungsbild oder eigene Handlungen in zwischenmenschlichen Situationen unangemessen oder abstoßend für andere sind. In den USA wird die Variante olfaktorisches Referenzsyndrom unterschieden, bei der die Betroffenen befürchten, ihr Körpergeruch wirke abstoßend auf andere. Personen mit taijin kyofusho neigen dazu, sich auf die Wirkung ihrer Symptome und ihres Verhaltens auf andere zu konzentrieren. Andere Varianten beinhalten hauptsächlich die Sorge, zu erröten (Erythrophobie), abstoßenden Körpergeruch zu haben (olfaktorisches Referenzsyndrom), unangemessenes Blickverhalten zu zeigen (zu viel oder zu wenig Augenkontakt), steife oder ungelenke Gesichtsausdrücke oder Körperbewegungen zu haben (z.B. Versteifung, Zittern) oder körperlich entstellt zu sein Taijin kyofusho ist als Konstrukt breiter gefasst als die Soziale Angststörung im DSM-5. Zusätzlich zur Angst vor Leistungssituationen beinhaltet taijin kyofusho zwei kulturspezifische Formen: einen „sensiblen Typ“ mit extremer sozialer Empfindlichkeit und Ängstlichkeit in Bezug auf zwischenmenschliche Interaktion sowie einen „ausfälligen Typ“ mit der Hauptsorge, andere zu beleidigen. Als Kategorie beinhaltet taijin kyofusho deshalb auch Syndrome mit Merkmalen der Körperdysmorphen Störung und der Wahnhaften Störung. Die Sorgen können einen wahnhaften Charakter annehmen und sprechen dann kaum auf einfaches Rückversichern oder Gegenbeispiele an. Die charakteristischen Merkmale von taijin kyofusho treten in speziellen kulturellen Kontexten auf und soziale Ängstlichkeit hat dabei, je nach Kultur, einen größeren oder geringeren Stellenwert. Vergleichbare Syndrome finden sich in Korea und anderen Gesellschaften, die großen Wert auf die bewusste Wahrung angemessener sozialer Verhaltensweisen in hierarchisch geordneten zwischenmenschlichen Beziehungen legen. Taijin-kyofusho-artige Symptome wurden auch in anderen kulturellen Kontexten beschrieben, darunter die USA, Australien und Neuseeland. Verwandte Zustände in anderen kulturellen Kontexten: Taein kong po in Korea.
Verwandte Zustände im DSM-5: Soziale Angststörung, Körperdysmorphe Störung, Wahnhafte Störung, Zwangsstörung, olfaktorisches Referenzsyndrom (eine Form der nicht näher bezeichneten Zwangsstörung und Verwandten Störungen). Das olfaktorische Referenzsyndrom bezieht sich insbesondere auf die Jikoshu-kyofu-Variante des taijin kyofusho mit dem Kernmerkmal, Angst vor dem Absondern abstoßender Gerüche zu haben. Diese Form findet sich in zahlreichen Kulturen außerhalb Japans.
Bestimmen Sie ebenfalls ob:
Teilremittiert:
Symptome der unmittelbar letzten depressiven Episode sind vorhanden, die Kriterien werden jedoch nicht vollständig erfüllt oder es gab nach Ende der Episode nur eine Periode von unter 2 Monaten Dauer ohne bedeutsame Symptome einer depressiven Episode.
Vollremittiert:
Während der vergangenen 2 Monate waren keine bedeutsamen Krankheitszeichen oder Symptome der Störung vorhanden.
Der Schweregrad basiert auf der Anzahl der Kriteriensymptome, der Schwere dieser Symptome und dem Grad der funktionellen Beeinträchtigung.
Leicht:
Es treten wenige oder keine Symptome zusätzlich zu den Symptomen auf, die zur Vergabe der Diagnose erforderlich sind; die Intensität der Symptome ist belastend, aber beherrschbar; und die Symptome führen zu geringfügigen Beeinträchtigungen in sozialen oder beruflichen Funktionsbereichen.
Mittel:
Die Anzahl und Intensität der Symptome und/oder funktionellen Beeinträchtigungen liegen zwischen denen, die als „leichtgradig“ und „schwergradig“ bezeichnet werden.
Schwer:
Die Anzahl der Symptome geht deutlich über die Symptome hinaus, die zur Vergabe der Diagnose erforderlich sind; die Intensität der Symptome ist äußerst belastend und nicht zu bewältigen; und die Symptome beeinträchtigen deutlich das soziale und berufliche Funktionsniveau.
A) Mindestens drei der folgenden manischen/hypomanen Symptome sind während der Mehrzahl der Tage einer Episode einer Major Depression vorhanden:
B) Gemischte Symptome sind durch andere beobachtbar und stellen eine Veränderung des üblichen Verhaltens der Person dar.
C) Bei Personen, deren Symptome die Kriterien einer Manie oder Hypomanie vollständig erfüllen, sollte die Diagnose einer Bipolar-I- oder Bipolar-II-Störung gestellt werden.
D) Die gemischten Symptome sind nicht Folge der physiologischen Wirkungen einer Substanz (z.B. Substanz mit Missbrauchspotenzial, Medikament, andere Behandlung).
Beachte: Gemischte Merkmale in Verbindung mit einer Episode einer Major Depression sind ein signifikanter Risikofaktor für die Entwicklung einer Bipolar-I- oder Bipolar-II-Störung. Daher ist es klinisch sinnvoll, diese Zusatzcodierung zur Planung der Behandlung und Kontrolle des Therapieerfolgs festzuhalten .
Angst wird definiert als die Anwesenheit von min- destens zwei der folgenden Symptome während der Mehrzahl der Tage einer Episode einer Major Depression oder Persistie- renden Depressiven Störung (Dysthymie):
Bestimmen Sie den aktuellen Schweregrad:
Leicht: Zwei Symptome
Mittel: Drei Symptome
Mittel bis Schwer: Vier oder fünf Symptome
Schwer: Vier oder fünf Symptome inklusive motorischer Erregung
Beachte:
Angstsymptome sind als ein prominentes Merkmal sowohl der bipolaren Störungen als auch der Major Depression im Hausarzt- und spezialisierten psychiatrischen Setting bekannt. Starkes Angsterleben wurde mit einem erhöhten Suizidrisiko, einer längeren Erkrankungsdauer und einer höheren Wahrscheinlichkeit für Nichtansprechen auf die Behandlung assoziiert. Daher ist es klinisch sinnvoll, das Vorhandensein und den Schweregrad ängstlichen Unbehagens für die Behandlungsplanung und das Monitoring des Therapieansprechens akkurat zu spezifizieren.
A) Während des Höhepunkts der aktuellen Episode besteht eines der folgenden Symptome:
B) Drei (oder mehr) der folgenden Symptome:
Beachte:
Die Zusatzcodierung „mit melancholischen Merkmalen“ wird vergeben, wenn diese Merkmale auf dem Höhepunkt der Episode vorhanden sind. Die Fähigkeit zur Freude ist nicht nur reduziert, sondern nahezu vollständig aufgehoben. Eine Faustregel, um die Abwesenheit affektiver Reagibilität zu beurteilen, ist, dass selbst hocherwünschte positive Ereignisse nicht mit einer spürbaren Aufhellung der Stimmung einhergehen.
Entweder gibt es gar keine oder nur eine partielle Stimmungsaufhellung (z.B. bis zu 20 % bis 40 % der gewöhnlichen Aufhellung jeweils nur für wenige Minuten). Die besondere Qualität der Stimmungslage, die für das klinische Erscheinungsbild „mit melancholischen Merkmalen“ charakteristisch ist, wird als qualitativ verschieden von der Stimmungslage bei einer nicht melancholischen depressiven Episode erlebt.
Eine depressive Stimmungslage, die lediglich als schwerer, länger andauernd oder grundlos vorhanden beschrieben wird, wird nicht als qualitativ besonders gewertet. Psychomotorische Veränderungen sind nahezu immer vorhanden und von anderen beobachtbar.
Melancholische Merkmale zeigen nur eine mäßig ausgeprägte Tendenz, sich bei derselben Person über mehrere Episoden hinweg zu wiederholen. Sie kommen häufiger bei stationären als bei ambulanten Patienten vor, treten seltener bei leichteren als bei schwereren Episoden einer Major Depression auf und sind wahrscheinlicher bei Episoden mit psychotischen Merkmalen.
Diese Zusatzcodierung kann vergeben werden, wenn folgende Merkmale während der Mehrzahl der Tage der aktuellen oder letzten Episode einer Major Depression bzw. der persistierenden depressiven Störung vorherrschen:
A) Erhaltene affektive Reagibilität (d.h. Stimmungsaufhellung als Reaktion auf tatsächliche oder erwartete positive Ereignisse).
B) Zwei (oder mehr) der folgenden Merkmale:
C) Die Kriterien der Zusatzcodierung „mit melancholischen Merkmalen“ oder „mit Katatonie“ sind während derselben Episode nicht erfüllt.
Beachte:
Dem Begriff „atypische Depression“ kommt eine historische Bedeutung zu (d.h. atypisch in Abgrenzung zu eher klassischen agitierten „endogenen“ Bildern einer Depression. Letztere entsprachen der Norm, als Depressionen selten bei ambulanten und so gut wie nie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen diagnostiziert wurden). Heute ist die Bezeichnung „atypisch“ nicht mehr mit einem seltenen und ungewöhnlichen klinischen Zustandsbild konnotiert, wie der Begriff nahelegen könnte.
Affektive Reagibilität ist die Fähigkeit, aufgeheitert zu werden, wenn positive Ereignisse eintreten (z.B. der Besuch der Kinder, Komplimente von anderen). Die Stimmung kann sogar für einen verlängerten Zeitraum euthym (nicht niedergeschlagen) werden, wenn die äußeren Umstände günstig bleiben.
Gesteigerter Appetit kann sich durch eine tatsächliche vermehrte Nahrungsaufnahme oder Gewichtszunahme zeigen. Hypersomnie kann entweder einen verlängerten Zeitraum von Nachtschlaf oder Tagesnickerchen von mindestens 10 Stunden Gesamtschlafdauer (oder mindestens 2 Stunden mehr als im depressiven Zustand) beinhalten. Bleierne Schwere ist definiert als ein Gefühl der Schwere, Bleiernheit oder wie mit Gewichten beschwert zu sein, gewöhnlich in Armen und Beinen. Dieses Gefühl tritt in der Regel für die Dauer von mindestens 1 Stunde auf, dauert jedoch oft mehrere Stunden an.
Im Gegensatz zu den anderen atypischen Symptomen ist pathologische Empfindlichkeit gegenüber wahrgenommenen zwischenmenschlichen Zurückweisungen eine Eigenschaft mit frühem Beginn und besteht während der meisten Zeit des Erwachsenenalters weiter. Überempfindlichkeit gegenüber Zurückweisung tritt unabhängig von depressiver Stimmung auf, kann jedoch während depressiver Episoden exazerbieren.
Wahn und/oder Halluzinationen liegen vor.
Mit Stimmungskongruenten psychotischen Merkmalen:
Der Inhalt aller Wahnvorstellungen und Halluzinationen steht im Einklang mit den typischen depressiven Themen der persönlichen Unzulänglichkeit, Schuld, Krankheit, Tod, Nihilismus oder verdiente Bestrafung.
Mit Stimmungsinkongruenten psychotischen Merkmalen:
Der Inhalt der Wahnvorstellungen und Halluzinationen beinhaltet nicht die typischen depressiven Themen der persönlichen Unzulänglichkeit, Schuld, Krankheit, Tod, Nihilismus oder verdiente Bestrafung oder der Inhalt ist eine Mischung aus stimmungsinkongruenten und stimmungskon- gruenten Themen.
Diese Zusatzcodierung kann bei depressiven Episoden vergeben werden, wenn katatone Merkmale während der meisten Zeit der Episode vorhanden sind. Siehe die Kriterien für Katatonie bei psychischen Störungen im Kapitel „Schizophrenie-Spektrum und andere psychotische Störungen“.
Diese Zusatzcodierung kann für die aktuelle oder, falls die Kriterien für eine Episode einer Major Depression nicht vollständig erfüllt sind, für die letzte depressive Episode vergeben werden, wenn die Stimmungsveränderung in der Schwangerschaft oder in den ersten 4 Wochen nach der Entbindung begann.
Beachte:
Affektive Episoden können während der Schwangerschaft oder postpartal beginnen. Zwischen 3 % bis 6 % der Frauen erleben den Beginn einer Episode einer Major Depression während der Schwangerschaft oder in den Wochen oder Monaten nach der Entbindung. Die Schätzungen unterscheiden sich infolge der unterschiedlich langen Nachbeobachtungszeit nach der Entbindung.
50 % der „postpartalen“ Episoden einer Major Depression beginnen eigentlich schon vor der Entbindung. Somit werden die Episoden insgesamt als peripartal bezeichnet. Frauen mit peripartalen Episoden einer Major Depression weisen oft schwere Ängste und sogar Panikattacken auf. Prospektive Studien haben gezeigt, dass affektive und Angstsymptome während der Schwangerschaft und der „Babyblues“ das Risiko für eine postpartale Episode einer Major Depression erhöhen.
Peripartal beginnende affektive Episoden können mit oder ohne psychotische Merkmale auftreten. In den meisten Fällen von Kindstötung bestehen postpartale psychotische Episoden mit imperativ-akustischen Halluzinationen, in denen die Kindstötung „befohlen“ wird, oder mit der Wahnvorstellung, dass das Kind besessen sei.
Aber auch bei schweren postpartalen affektiven Episoden ohne derartige Wahnvorstellungen oder Halluzinationen kann es zur Kindstötung kommen. Die Häufigkeit postpartaler affektiver Episoden (depressiv oder manisch) mit psychotischen Merkmalen wird mit 1 zu 500 bis 1 zu 1 .000 angegeben und ist möglicherweise höher bei Erstgebärenden.
Das Risiko für postpartale Episoden mit psychotischen Merkmalen ist bei Frauen mit früheren postpartalen affektiven Episoden deutlich erhöht, aber auch bei Frauen mit einer affektiven Störung in der Vorgeschichte (insbesondere bei Bipolar I Störung). Es gibt auch Anhaltspunkte für ein erhöhtes Risiko bei Frauen, die selbst keine affektive Störung in der Vorgeschichte haben, in deren Familie aber bipolare Störungen vorkommen.
Nach dem erstmaligen Auftreten einer postpartalen Episode mit psychotischen Merkmalen steigt das Rezidivrisiko bei nachfolgenden Entbindungen auf 30 % bis 50 %. Postpartale Episoden müssen abgegrenzt werden von deliranten Zuständen im Wochenbett, die durch reduzierte Vigilanz und Aufmerksamkeit gekennzeichnet sind.
Die Postpartalzeit ist einzigartig im Hinblick auf den Grad der neuroendokrinen Änderungen und psychosozialen Anpassungsvorgänge, die potenziellen Auswirkungen des Stillens auf die Behandlungsplanung und die Langzeitkonsequenzen der Vorgeschichte einer postpartalen affektiven Störung auf die künftige Familienplanung.
Diese Zusatzcodierung kann bei der rezidivierenden Major Depression angewendet werden, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
A) Es besteht ein regelmäßiger zeitlicher Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Episoden der Major Depression und einer bestimmten Jahreszeit (z.B. Herbst oder Winter).
Beachte:
Fälle mit offensichtlichem Einfluss von saisonal bedingten psychosozialen Belastungsfaktoren werden nicht gewertet (z.B. regelmäßige Arbeitslosigkeit im Winter).
B) Vollständige Remissionen treten ebenfalls zu einer bestimmten Jahreszeit auf (z.B. die Depression remittiert im Frühling).
C) Während der letzten 2 Jahre kam es zu zwei Episoden einer Major Depression, die den oben definierten saisonalen Bezug gezeigt haben; in diesem Zeitraum traten keine nicht saisonal gebundenen Episoden einer Major Depression auf.
D) Saisonale Episoden (wie oben beschrieben) übertreffen deutlich die Anzahl nicht saisonaler Episoden einer Major Depression, die im Lebenszeitverlauf aufgetreten sind.
Beachte:
Die Zusatzcodierung „mit saisonalem Muster“ kann auf Episoden einer Major Depression bei Bipolar I Störung, Bipolar II Störung oder Rezidivierender Major Depression angewandt werden. Das zentrale Merkmal dieses Erscheinungsbildes ist, dass die Episoden einer Major Depression zu bestimmten Jahreszeiten auftreten und remittieren. In den meisten Fällen beginnen die Episoden im Herbst oder Winter und remittieren im Frühling. Seltener treten rezidivierende depressive Episoden im Sommer auf.
Dieses Muster von jahreszeitlichem Episodenbeginn und Episodenende muss sich in den letzten 2 Jahren gezeigt haben. In diesem Zeitraum dürfen keine Episoden ohne jahreszeitlichen Bezug aufgetreten sein. Darüber hinaus muss die Gesamtzahl saisonaler depressiver Episoden deutlich über die Gesamtzahl nichtsaisonaler depressiver Episoden im Langzeitverlauf hinausgehen.
Die Zusatzcodierung wird nicht angewendet, wenn sich das jahreszeitliche Muster besser durch saisonal bedingte psychosoziale Belastungsfaktoren erklären lässt (z.B. saisonbedingte Arbeitslosigkeit oder Schuljahresrhythmus). Episoden einer Major Depression mit saisonalem Muster sind oft gekennzeichnet durch Energieverlust, vermehrten Schlaf, vermehrtes Essen, Gewichtszunahme und Heißhunger auf Kohlenhydrate.
Ob ein saisonales Muster häufiger bei rezidivierender Major Depression oder bei bipolaren Störungen auftritt, ist nicht geklärt. Möglicherweise ist die saisonale Abhängigkeit bei der Bipolar II Störung häufiger als bei der Bipolar I Störung. In manchen Fällen kann auch das Auftreten manischer oder hypomaner Episoden mit einer bestimmten Jahreszeit verknüpft sein.
Die Prävalenz eines saisonalen Musters vom Wintertyp scheint vom Breitengrad, Alter und Geschlecht abzuhängen. Höhere Breitengrade gehen mit höherer Prävalenz einher. Das Alter ist ebenfalls ein starker Prädiktor für saisonale Abhängigkeit, wobei jüngere Menschen ein erhöhtes Risiko für Episoden von Winterdepressionen haben.
X = Die Kategorie wird im DSM-5 verwendet.
I = Die Zusatzcodierung „mit Beginn während der Intoxikation“ kann für diese Kategorie angegeben werden.
E = Die Zusatzcodierung „mit Beginn während des Entzugs“ kann für diese Kategorie angegeben werden.
I/E = Die Zusatzcodierung „mit Beginn während der Intoxikation“ oder „mit Beginn während des Entzugs“ kann für diese Kategorie angegeben werden.
P = Die Störung persistiert.
* Auch Halluzinogeninduzierte Persistierende Wahrnehmungsstörung (Flashbacks).
** Schließt Substanzen des Amphetamin-Typs, Kokain und andere unspezifische Stimulanzien ein.
Psychotische Störungen: I/E
Bipolare Störungen: I/E
Depressive Störungen: I/E
Angststörungen: I/E
Zwangsstörung und verwandte Störungen: -
Schlafstörungen: I/E
Sexuelle Funktionsstörungen: I/E
Delir: I/E
Neurokognitive Störungen: P
Störungen durch Substanzkonsum (Substanzkonsumstörungen): X
Substanzintoxikation: X
Substanzentzug: X
Psychotische Störungen: -
Bipolare Störungen: -
Depressive Störungen: -
Angststörungen: I
Zwangsstörung und verwandte Störungen: -
Schlafstörungen: I/E
Sexuelle Funktionsstörungen: -
Delir: -
Neurokognitive Störungen: -
Störungen durch Substanzkonsum (Substanzkonsumstörungen): -
Substanzintoxikation: X
Substanzentzug: X
Psychotische Störungen: I
Bipolare Störungen: -
Depressive Störungen: -
Angststörungen: I
Zwangsstörung und verwandte Störungen: -
Schlafstörungen: I/E
Sexuelle Funktionsstörungen: -
Delir: I
Neurokognitive Störungen: -
Störungen durch Substanzkonsum (Substanzkonsumstörungen): X
Substanzintoxikation: X
Substanzentzug: X
Psychotische Störungen: I
Bipolare Störungen: I
Depressive Störungen: I
Angststörungen: I
Zwangsstörung und verwandte Störungen: -
Schlafstörungen: -
Sexuelle Funktionsstörungen: -
Delir: I
Neurokognitive Störungen: -
Störungen durch Substanzkonsum (Substanzkonsumstörungen): X
Substanzintoxikation: X
Substanzentzug: -
Psychotische Störungen: I*
Bipolare Störungen: I
Depressive Störungen: I
Angststörungen: I
Zwangsstörung und verwandte Störungen: -
Schlafstörungen: -
Sexuelle Funktionsstörungen: -
Delir: I
Neurokognitive Störungen: -
Störungen durch Substanzkonsum (Substanzkonsumstörungen): X
Substanzintoxikation: X
Substanzentzug: -
Psychotische Störungen: I
Bipolare Störungen: -
Depressive Störungen: I
Angststörungen: I
Zwangsstörung und verwandte Störungen: -
Schlafstörungen: -
Sexuelle Funktionsstörungen: -
Delir: I
Neurokognitive Störungen: P
Störungen durch Substanzkonsum (Substanzkonsumstörungen): X
Substanzintoxikation: X
Substanzentzug: -
Psychotische Störungen: -
Bipolare Störungen: -
Depressive Störungen: I/E
Angststörungen: E
Zwangsstörung und verwandte Störungen: -
Schlafstörungen: I/E
Sexuelle Funktionsstörungen: I/E
Delir: I/E
Neurokognitive Störungen: -
Störungen durch Substanzkonsum (Substanzkonsumstörungen): X
Substanzintoxikation: X
Substanzentzug: X
Psychotische Störungen: I/E
Bipolare Störungen: I/E
Depressive Störungen: I/E
Angststörungen: E
Zwangsstörung und verwandte Störungen: -
Schlafstörungen: I/E
Sexuelle Funktionsstörungen: I/E
Delir: I/E
Neurokognitive Störungen: P
Störungen durch Substanzkonsum (Substanzkonsumstörungen): X
Substanzintoxikation: X
Substanzentzug: X
Psychotische Störungen: I
Bipolare Störungen: I/E
Depressive Störungen: I/E
Angststörungen: I/E
Zwangsstörung und verwandte Störungen: I/E
Schlafstörungen: I/E
Sexuelle Funktionsstörungen: I
Delir: I
Neurokognitive Störungen: -
Störungen durch Substanzkonsum (Substanzkonsumstörungen): X
Substanzintoxikation: X
Substanzentzug: X
Psychotische Störungen: -
Bipolare Störungen: -
Depressive Störungen: -
Angststörungen: -
Zwangsstörung und verwandte Störungen: -
Schlafstörungen: E
Sexuelle Funktionsstörungen: -
Delir: -
Neurokognitive Störungen: -
Störungen durch Substanzkonsum (Substanzkonsumstörungen): X
Substanzintoxikation: -
Substanzentzug: X
Psychotische Störungen: I/E
Bipolare Störungen: I/E
Depressive Störungen: I/E
Angststörungen: I/E
Zwangsstörung und verwandte Störungen: I/E
Schlafstörungen: I/E
Sexuelle Funktionsstörungen: I/E
Delir: I/E
Neurokognitive Störungen: P
Störungen durch Substanzkonsum (Substanzkonsumstörungen): X
Substanzintoxikation: X
Substanzentzug: X
A) Das klinische Bild wird von drei (oder mehr) der folgenden Symptome gekennzeichnet:
Codierhinweis:
Notiere den Namen der assoziierten psychischen Störung bei der Erfassung der Erkrankung (z.B. F06.1 Katatonie in Verbindung mit einer Major Depression). Codiere zuerst die assoziierte psychische Störung (z.B. Störung der neuronalen und mentalen Entwicklung, kurze psychotische Störung, Schizophreniforme Störung, Schizophrenie, Schizoaffektive Störung, bipolare Störung, Major Depression oder andere psychische Störung) (z.B. F25.1 Schizoaffektive Störung, Depressiver Typ; F06.1 Katatonie in Verbindung mit einer Schizoaffektiven Störung).
A) Das klinische Bild wird von drei (oder mehr) der folgenden Symptome gekennzeichnet:
B) Es gibt Hinweise aus der Vorgeschichte, körperlichen Untersuchung oder Laboruntersuchungen, die zeigen, dass das Störungsbild eine direkte pathophysiologische Folge eines anderen medizinischen Krankheitsfaktors ist.
C) Das Störungsbild wird nicht besser durch eine andere psychische Störung (z.B. manische Episode) erklärt.
D) Das Störungsbild tritt nicht ausschließlich im Verlauf eines Delirs auf.
E) Das Störungsbild verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.
Codierhinweis:
Notiere den Namen des medizinischen Krankheitsfaktors in der Bezeichnung der psychischen Störung (z.B. F06.1 Katatonie aufgrund Hepatischer Enzephalopathie). Der medizinische Krankheitsfaktor sollte separat direkt vor der Katatonie aufgrund eines anderen medizinischen Krankheitsfaktors codiert und gelistet werden (z.B. K71.90 Hepatische Enzephalopathie; F06.1 Katatonie aufgrund einer Hepatischen Enzephalopathie).
Diese Kategorie gilt für Erscheinungsbilder, bei denen katatone Symptome in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursachen, aber entweder die Ursache der zugrunde liegenden psychischen Störung oder eines anderen medizinischen Krankheitsfaktors unklar ist, die Kriterien einer Katatonie nicht vollständig erfüllt sind oder nicht genügend Informationen vorliegen, um eine genauere Diagnose stellen zu können (z.B. bei Notaufnahmen).
Codierhinweis:
Codiere zuerst R29.818 Sonstige Symptome, die das Nervensystem betreffen, gefolgt von F06.1 Nicht näher bezeichnete Katatonie.
Störungen durch Substanzkosnum
Bei der Codierung der Substanzklasse soll auch der Name der spezifischen Substanz dokumentiert werden. Zum Beispiel sollte F13 .20 Mittelgradige Alprazolamkonsumstörung dokumentiert werden (statt Mittelgradiger Sedativa-, Hypnotika- oder Anxiolytikakonsumstörung) oder F15.10 Leichtgradige Methamphetaminkonsumstörung (statt Leichtgradiger Stimulanzienkonsumstörung).
Für Substanzen, die in keine der Substanzklassen passen (z.B. anabole Steroide), sollte die Codierung für „Störung durch Konsum einer anderen Substanz“ verwendet und die spezifische Substanz angegeben werden (z.B. F19.10 Leichtgradige anabole Steroidkonsumstörung). Wenn die von einer Person konsumierte Substanz unbekannt ist, sollte die Codierung für „Störung durch Konsum einer anderen (oder Unbekannten) Substanz“ verwendet werden (z.B. F19.20 Schwergradige Störung durch Konsum einer Unbekannten Substanz). Sind die Kriterien für mehr als eine Substanzkonsumstörung erfüllt, sollten alle diagnostiziert werden (z.B.F11.20 Schwergradige Heroinkonsumstörung; F14.20 Mittelgradige Kokainkonsumstörung).
Die korrekte ICD-10-CM-Codierung für eine Substanzkonsumstörung hängt vom Vorliegen einer komorbiden substanzinduzierten Störung ab (einschließlich Entzug und Intoxikation). Im oben stehenden Beispiel spiegelt die diagnostische Codierung für eine Mittelgradige Alprazolamkonsumstörung, F13.20, das Fehlen einer komorbiden alprazolaminduzierten psychischen Störung wieder.
Da ICD-10-CM-Codierungen für substanzinduzierte Störungen sowohl auf das Vorliegen (oder Fehlen) als auch auf den Schweregrad der Substanzkonsumstörung hinweisen, können ICD-10-CM-Codierungen für eine Substanzkonsumstörung nur verwendet werden, wenn keine substanzinduzierte Störung vorliegt. Weitere Codierungsinformationen finden sich in den einzelnen Abschnitten zu der jeweiligen Substanz.
Zu beachten ist, dass Sucht in dieser Klassifikation nicht als diagnostischer Begriff verwendet wird, obwohl er in vielen Ländern zur Beschreibung schwerer Probleme bei zwanghaftem und gewohnheitsmäßigem Konsum von Substanzen üblich ist. Der neutralere Begriff Substanzkonsumstörung wird verwendet, um die große Variationsbreite der Störung von einer leichten bis zu einer schwergradigen Ausprägung eines andauernden, wiederholt rückfälligen, zwanghaften Substanzkonsums zu beschreiben.
Einige Kliniker werden den Begriff Sucht wählen, um extremere Erscheinungsformen zu beschreiben, aber er gehört nicht zur offiziellen diagnostischen DSM-5-Terminologie für Substanzkonsumstörungen, da seine Definition unklar ist und der Begriff stigmatisierend sein könnte.
Substanzinduzierte Störungen
Kliniker sollten die Codierung der Substanzklasse verwenden, aber dabei den Namen der spezifischen Substanz dokumentieren. Zum Beispiel sollte der Kliniker F13.239 Secobarbitalentzug (statt Sedativa-, Hypnotika- oder Anxiolytikaentzug) oder F15.129 Metamphetaminintoxikation (statt Stimulanzienintoxikation) dokumentieren . Es ist zu beachten, dass die richtige ICD-10-CM-Codierung für eine Intoxikation vom Vorliegen einer komorbiden Substanzkonsumstörung abhängt. Die Codierung F15.129 für Metamphetamine bedeutet das Vorliegen einer komorbiden Leichtgradigen Metamphetaminkonsumstörung. Im Falle des Fehlens einer komorbiden Störung wäre die Codierung F15.929. Die Codierungsregeln nach ICD-10-CM erfordern, dass zu allen Codierungen für einen Entzug eine moderate bis schwere Substanzstörung für die entsprechende Substanz vorliegt. Im oben genannten Fall indiziert die Codierung für einen Secobarbitalentzug (F13.239) das Vorliegen einer Mittel- bis Schwergradigen Secobarbitalkonsumstörung. Für die jeweiligen Codierungsoptionen ist der Codierhinweis für die substanzspezifischen Intoxikations- und Entzugssyndrome zu beachten.
Für Substanzen, die in keine der Substanzklassen passen (z.B. anabole Steroide), sollte die Codierung für „Intoxikation durch eine andere Substanz“ verwendet und die spezifische Substanz angegeben werden (z.B. F19.929 Intoxikation durch anabole Steroide). Wenn die von einer Person konsumierte Substanz unbekannt ist, sollte die Codierung für „Intoxikation durch eine andere (oder Unbekannte) Substanz“ verwendet werden (z.B. F19.929 Intoxikation durch eine Unbekannte Substanz).
Falls für Symptome oder Probleme im Zusammenhang mit einer bestimmten Substanz die Kriterien für eine der substanzspezifischen Störung nicht erfüllt sind, kann die Kategorie Nicht näher bezeichnete Störung verwendet werden (z.B. F12.99 Nicht näher bezeichnete Störung im Zusammenhang mit Cannabis).
Wie oben angemerkt, verbinden die substanzbezogenen Codierungen in der ICD-10-CM die Merkmale des klinischen Bildes einer Substanzkonsumstörung mit denen einer substanzinduzierten Störung in einer einzigen kombinierten Codierung. Demzufolge wird die einzelne Codierung F11.23 vergeben, wenn sowohl ein Heroinentzug als auch eine Mittelgradige Heroinkonsumstörung vorliegen, um beide Störungsbilder zu berücksichtigen. Die einzelnen, substanzspezifischen Abschnitte geben zusätzliche Codierungsinformationen.
Codierhinweise und gesonderte Aufzeichnungskonventionen innerhalb der ICD-9-CM und ICD-10-CM für andere näher bezeichnete substanz-/medikamenteninduzierte psychische Störungen werden in denjenigen Kapiteln beschrieben, die Störungen mit ähnlicher Phänomenologie enthalten (siehe substanz-/medikamenteninduzierte psychische Störungen in folgenden Kapiteln:
Grundsätzlich gilt für die ICD-10-CM-Codierungen für den Fall, dass eine substanz-/medikamenteninduzierte psychische Störung nicht durch eine Substanzkonsumstörung ausgelöst wurde (z.B. wenn eine Störung durch den einmaligen Konsum einer Substanz oder eines Medikaments hervorgerufen wird). Zusätzliche Informationen für die Codierung der Diagnose einer substanz-/medikamenteninduzierten psychischen Störung werden in den entsprechenden störungsbezogenen Kapiteln im Abschnitt „Codierungs- und Aufzeichnungskonventionen“ zur substanz-/medikamenteninduzierten psychischen Störung bereitgestellt.
Bestimmen Sie ebenfalls ob:
Teilremittiert:
Symptome der unmittelbar letzten manischen, hypomanen oder depressiven Episode sind vorhanden, die Kriterien werden jedoch nicht vollständig erfüllt oder es gab nach Ende der Episode nur eine Periode von unter 2 Monaten Dauer ohne bedeutsame Symptome einer manischen, hypomanen oder depressiven Episode.
Vollremittiert:
Während der vergangenen 2 Monate waren keine bedeutsamen Krankheitszeichen oder Symptome der Störung vorhanden.
Der Schweregrad basiert auf der Anzahl der Kriteriensymptome, der Schwere dieser Symptome und dem Grad der funktionellen Beeinträchtigung.
Leicht:
Die minimal erforderliche Anzahl der Kriterien für eine manische Episode ist erfüllt.
Mittel:
Sehr bedeutsame Zunahme der Aktivität oder Beeinträchtigung des Urteilsvermögens.
Schwer:
Es ist fast durchgehende Beobachtung notwendig, um eine Selbst- oder Fremdgefährdung zu vermeiden.
Der Schweregrad basiert auf der Anzahl der Kriteriensymptome, der Schwere dieser Symptome und dem Grad der funktionellen Beeinträchtigung.
Leicht:
Es treten wenige oder keine Symptome zusätzlich zu den Symptomen auf, die zur Vergabe der Diagnose erforderlich sind; die Intensität der Symptome ist belastend, aber beherrschbar; und die Symptome führen zu geringfügigen Beeinträchtigungen in sozialen oder beruflichen Funktionsbereichen.
Mittel:
Die Anzahl und Intensität der Symptome und/oder funktionellen Beeinträchtigungen liegen zwischen denen, die als „leichtgradig“ und „schwergradig“ bezeichnet werden.
Schwer:
Die Anzahl der Symptome geht deutlich über die Symptome hinaus, die zur Vergabe der Diagnose erforderlich sind; die Intensität der Symptome ist äußerst belastend und nicht zu bewältigen; und die Symptome beeinträchtigen deutlich das soziale und berufliche Funktionsniveau.
Die Bezeichnung „mit gemischten Merkmalen“ kann für eine aktuelle manische, hypomane oder depressive Episode bei Bipolar I und Bipolar II Störungen angewandt werden:
Manische oder hypomane Episode mit gemischten Merkmalen:
A) Die Kriterien für eine manische oder hypomane Episode sind vollständig erfüllt. Zusätzlich liegen mindestens drei der folgenden Symptome während der Mehrzahl der Tage der aktuellen oder letzten manischen oder hypomanen Episode vor:
B) Gemischte Symptome sind durch andere beobachtbar und stellen eine Veränderung des üblichen Verhaltens der Person dar.
C) Bei Personen, deren Symptome die Kriterien einer manischen und depressiven Episode gleichzeitig vollständig erfüllen, sollte aufgrund der erheblichen Beeinträchtigung und klinischen Schwere der Manie die Diagnose Manische Episode mit gemischten Merkmalen vergeben werden.
D) Die gemischten Symptome sind nicht Folge der physiologischen Wirkung einer Substanz (z.B. Substanz mit Missbrauchspotenzial, Medikament, andere Behandlung).
Depressive Episode mit gemischten Merkmalen:
A) Die Kriterien für eine Episode einer Major Depression sind vollständig erfüllt. Zusätzlich liegen mindestens drei der folgenden manischen/hypomanen Symptome während der Mehrzahl der Tage der aktuellen oder letzten depressiven Episode vor:
B) Gemischte Symptome sind durch andere beobachtbar und stellen eine Veränderung des üblichen Verhaltens der Person dar.
C) Bei Personen, deren Symptome die Kriterien einer manischen und depressiven Episode gleichzeitig vollständig erfüllen, sollte die Diagnose Manische Episode mit gemischten Merkmalen vergeben werden.
D) Die gemischten Symptome sind nicht Folge der physiologischen Wirkungen einer Substanz (z.B. Substanz mit Missbrauchspotenzial, Medikament, andere Behandlung).
Beachte:
Gemischte Merkmale in Verbindung mit einer Episode einer Major Depression sind ein signifikanter Risikoaktor für die Entwicklung einer Bipolar-I- oder Bipolar-II-Störung. Daher ist es klinisch sinnvoll, diese Zusatzcodierung zur Planung der Behandlung und Kontrolle des Therapieerfolgs festzuhalten.
Vorliegen von mindestens zwei der folgenden Symptome während der Mehrzahl der Tage der aktuellen oder letzten manischen, hypomanen oder depressiven Episode:
Bestimmen Sie den aktuellen Schweregrad:
Leicht: Zwei Symptome
Mittel: Drei Symptome
Mittel bis Schwer: Vier oder fünf Symptome
Schwer: Vier oder fünf Symptome inklusive motorischer Erregung
Beachte:
Angstsymptome sind als ein prominentes Merkmal sowohl der bipolaren Störungen als auch der Major Depression im Hausarzt- und spezialisierten psychiatrischen Setting bekannt. Starkes Angsterleben wurde mit einem erhöhten Suizidrisiko, einer längeren Erkrankungsdauer und einer höheren Wahrscheinlichkeit für Nichtansprechen auf die Behandlung assoziiert. Daher ist es klinisch sinnvoll, das Vorhandensein und den Schweregrad ängstlichen Unbehagens für die Behandlungsplanung und das Monitoring des Therapieansprechens akkurat zu spezifizieren.
Kann bei Bipolar I und Bipolar II Störungen angewendet werden:
Vorhandensein von mindestens vier Episoden veränderter Stimmung in den letzten 12 Monaten, welche die Kriterien für eine manische, hypomane Episode oder Episode einer Major Depression erfüllten.
Beachte erstens:
Die Episoden sind durch entweder partielle oder vollständige Remission für mindestens 2 Monate oder ein Kippen („switch“) in eine Episode entgegengesetzter Polarität (z.B. von einer Episode einer Major Depression in eine manische Episode) getrennt.
Beachte zweitens:
Zentrales Merkmal einer bipolaren Störung mit Rapid Cycling ist das Auftreten von mindestens vier Episoden veränderter Stimmung in den letzten 12 Monaten.
Diese Episoden können in allen Kombinationen und Abfolgen auftreten. Die Episoden müssen sowohl die Kriterien der Dauer als auch die Anzahl an Symptomen betreffend, für eine Episode einer Major Depression, manische oder hypomane Episode erfüllen. Und sie müssen durch eine Periode entweder partieller oder vollständiger Remission oder ein Kippen („switch“) in eine Episode entgegengesetzter Polarität getrennt gewesen sein.
Manische und hypomane Episoden werden als zur gleichen Polarität gehörend angesehen. Abgesehen von der Tatsache, dass sie häufiger auftreten, unterscheiden sich die Episoden beim Rapid-Cycling-Verlauf nicht von denen beim Verlauf ohne Rapid Cycling.
Episoden pathologisch veränderter Stimmung, die für die Definition des Rapid-Cycling-Verlaufs zählen, schließen Episoden aus, die direkt durch eine Substanz (z.B. Kokain, Kortikosteroide) oder einen anderen medizinischen Krankheitsfaktor verursacht wurden.
A) Während des Höhepunkts der aktuellen Episode besteht eines der folgenden Symptome:
B) Drei (oder mehr) der folgenden Symptome:
Beachte:
Die Zusatzcodierung „mit melancholischen Merkmalen“ wird vergeben, wenn diese Merkmale auf dem Höhepunkt der Episode vorhanden sind. Die Fähigkeit zur Freude ist nicht nur reduziert, sondern nahezu vollständig aufgehoben. Eine Faustregel, um die Abwesenheit affektiver Reagibilität zu beurteilen, ist, dass selbst hocherwünschte positive Ereignisse nicht mit einer spürbaren Aufhellung der Stimmung einhergehen.
Entweder gibt es gar keine oder nur eine partielle Stimmungsaufhellung (z.B. bis zu 20 % bis 40 % der gewöhnlichen Aufhellung jeweils nur für wenige Minuten). Die besondere Qualität der Stimmungslage, die für das klinische Erscheinungsbild „mit melancholischen Merkmalen“ charakteristisch ist, wird als qualitativ verschieden von der Stimmungslage bei einer nicht melancholischen depressiven Episode erlebt.
Eine depressive Stimmungslage, die lediglich als schwerer, länger andauernd oder grundlos vorhanden beschrieben wird, wird nicht als qualitativ besonders gewertet. Psychomotorische Veränderungen sind nahezu immer vorhanden und von anderen beobachtbar.
Melancholische Merkmale zeigen nur eine mäßig ausgeprägte Tendenz, sich bei derselben Person über mehrere Episoden hinweg zu wiederholen. Sie kommen häufiger bei stationären als bei ambulanten Patienten vor, treten seltener bei leichteren als bei schwereren Episoden einer Major Depression auf und sind wahrscheinlicher bei Episoden mit psychotischen Merkmalen.
Diese Zusatzcodierung kann vergeben werden, wenn folgende Merkmale während der Mehrzahl der Tage der aktuellen oder letzten Episode einer Major Depression vorherrschen:
A) Erhaltene affektive Reagibilität (d.h. Stimmungsaufhellung als Reaktion auf tatsächliche oder erwartete positive Ereignisse).
B) Zwei (oder mehr) der folgenden Merkmale:
C) Die Kriterien der Zusatzcodierung „mit melancholischen Merkmalen“ oder „mit Katatonie“ sind während derselben Episode nicht erfüllt.
Beachte:
Dem Begriff „atypische Depression“ kommt eine historische Bedeutung zu (d.h. atypisch in Abgrenzung zu eher klassischen agitierten „endogenen“ Bildern einer Depression. Letztere entsprachen der Norm, als Depressionen selten bei ambulanten und so gut wie nie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen diagnostiziert wurden). Heute ist die Bezeichnung „atypisch“ nicht mehr mit einem seltenen und ungewöhnlichen klinischen Zustandsbild konnotiert, wie der Begriff nahelegen könnte.
Affektive Reagibilität ist die Fähigkeit, aufgeheitert zu werden, wenn positive Ereignisse eintreten (z.B. der Besuch der Kinder, Komplimente von anderen). Die Stimmung kann sogar für einen verlängerten Zeitraum euthym (nicht niedergeschlagen) werden, wenn die äußeren Umstände günstig bleiben.
Gesteigerter Appetit kann sich durch eine tatsächliche vermehrte Nahrungsaufnahme oder Gewichtszunahme zeigen. Hypersomnie kann entweder einen verlängerten Zeitraum von Nachtschlaf oder Tagesnickerchen von mindestens 10 Stunden Gesamtschlafdauer (oder mindestens 2 Stunden mehr als im depressiven Zustand) beinhalten. Bleierne Schwere ist definiert als ein Gefühl der Schwere, Bleiernheit oder wie mit Gewichten beschwert zu sein, gewöhnlich in Armen und Beinen. Dieses Gefühl tritt in der Regel für die Dauer von mindestens 1 Stunde auf, dauert jedoch oft mehrere Stunden an.
Im Gegensatz zu den anderen atypischen Symptomen ist pathologische Empfindlichkeit gegenüber wahrgenommenen zwischenmenschlichen Zurückweisungen eine Eigenschaft mit frühem Beginn und besteht während der meisten Zeit des Erwachsenenalters weiter. Überempfindlichkeit gegenüber Zurückweisung tritt unabhängig von depressiver Stimmung auf, kann jedoch während depressiver Episoden exazerbieren.
Wahnvorstellungen oder Halluzinationen sind irgendwann in der Episode vorhanden. Wenn psychotische Symptome vorhanden sind, bestimme, ob stimmungskongruent oder stimmungsinkongruent:
Wenn auf die aktuelle oder letzte manische Episode bei Bipolar I Störung angewendet:
(Manie) Mit Stimmungskongruenten psychotischen Merkmalen:
Der Inhalt aller Wahnvorstellungen und Halluzinationen ist mit den typischen Maniethemen Größenideen, Unverletzbarkeit etc. übereinstimmend, kann aber auch Themen von Misstrauen oder Paranoia, insbesondere in Verbindung mit den Zweifeln anderer an den Leistungen und Fähigkeiten der Person usw. beinhalten.
(Manie) Mit Stimmungsinkongruenten psychotischen Merkmalen:
Der Inhalt der Wahnvorstellungen oder Halluzinationen stimmt mit den oben beschriebenen für Manie typischen Themen nicht überein, oder der Inhalt ist eine Mischung aus stimmungsinkongruenten und stimmungskongruenten Themen.
Wenn auf die aktuelle oder letzte Episode einer Major Depression angewendet (bei Bipolar I oder Bipolar II Störung):
(Depression) Mit Stimmungskongruenten psychotischen Merkmalen:
Der Inhalt aller Wahnvorstellungen und Halluzinationen ist mit den typischen Themen einer Depression, wie persönliche Unzulänglichkeit, Schuld, Krankheit, Tod, Nihilismus oder verdiente Bestrafung, übereinstimmend.
(Depression) Mit Stimmungsinkongruenten psychotischen Merkmalen:
Der Inhalt der Wahnvorstellungen oder Halluzinationen stimmt nicht mit den oben beschriebenen für Depression typischen Themen, wie persönliche Unzulänglichkeit, Schuld, Krankheit, Tod, Nihilismus oder verdiente Bestrafung, überein, oder der Inhalt ist eine Mischung aus stimmungsinkongruenten und stimmungskongruenten Themen.
Diese Zusatzcodierung kann bei manischen oder depressiven Episoden vergeben werden, wenn katatone Merkmale während der meisten Zeit der Episode vorhanden sind (siehe die Kriterien für Katatonie bei psychischen Störungen im Kapitel „Schizophrenie-Spektrum und andere psychotische Störungen“).
Diese Zusatzcodierung kann für die aktuelle oder, falls die Kriterien für eine aktuelle affektive Episode nicht vollständig erfüllt sind, für die letzte Episode einer Manie, Hypomanie oder Episode einer Major Depression bei Bipolar I oder Bipolar II Störung vergeben werden, wenn die Stimmungsveränderung in der Schwangerschaft oder in den ersten 4 Wochen nach der Entbindung begann.
Beachte:
Affektive Episoden können während der Schwangerschaft oder postpartal beginnen. Zwischen 3 % bis 6 % der Frauen erleben den Beginn einer Episode einer Major Depression während der Schwangerschaft oder in den Wochen oder Monaten nach der Entbindung. Die Schätzungen unterscheiden sich infolge der unterschiedlich langen Nachbeobachtungszeit nach der Entbindung.
50 % der „postpartalen“ Episoden einer Major Depression beginnen eigentlich schon vor der Entbindung. Somit werden die Episoden insgesamt als peripartal bezeichnet. Frauen mit peripartalen Episoden einer Major Depression weisen oft schwere Ängste und sogar Panikattacken auf. Prospektive Studien haben gezeigt, dass affektive und Angstsymptome während der Schwangerschaft und der „Babyblues“ das Risiko für eine postpartale Episode einer Major Depression erhöhen.
Peripartal beginnende affektive Episoden können mit oder ohne psychotische Merkmale auftreten. In den meisten Fällen von Kindstötung bestehen postpartale psychotische Episoden mit imperativ-akustischen Halluzinationen, in denen die Kindstötung „befohlen“ wird, oder mit der Wahnvorstellung, dass das Kind besessen sei.
Aber auch bei schweren postpartalen affektiven Episoden ohne derartige Wahnvorstellungen oder Halluzinationen kann es zur Kindstötung kommen. Die Häufigkeit postpartaler affektiver Episoden (depressiv oder manisch) mit psychotischen Merkmalen wird mit 1 zu 500 bis 1 zu 1 .000 angegeben und ist möglicherweise höher bei Erstgebärenden.
Das Risiko für postpartale Episoden mit psychotischen Merkmalen ist bei Frauen mit früheren postpartalen affektiven Episoden deutlich erhöht, aber auch bei Frauen mit einer affektiven Störung in der Vorgeschichte (insbesondere bei Bipolar I Störung). Es gibt auch Anhaltspunkte für ein erhöhtes Risiko bei Frauen, die selbst keine affektive Störung in der Vorgeschichte haben, in deren Familie aber bipolare Störungen vorkommen.
Nach dem erstmaligen Auftreten einer postpartalen Episode mit psychotischen Merkmalen steigt das Rezidivrisiko bei nachfolgenden Entbindungen auf 30 % bis 50 %. Postpartale Episoden müssen abgegrenzt werden von deliranten Zuständen im Wochenbett, die durch reduzierte Vigilanz und Aufmerksamkeit gekennzeichnet sind.
Die Postpartalzeit ist einzigartig im Hinblick auf den Grad der neuroendokrinen Änderungen und psychosozialen Anpassungsvorgänge, die potenziellen Auswirkungen des Stillens auf die Behandlungsplanung und die Langzeitkonsequenzen der Vorgeschichte einer postpartalen affektiven Störung auf die künftige Familienplanung.
Diese Zusatzcodierung wird für das Lebenszeitmuster der affektiven Episoden verwendet. Das zentrale Merkmal ist das regelmäßige saisonale Muster zumindest einer Episodenart (d.h. Manie, Hypomanie oder Depression). Die jeweils anderen Episodenarten müssen dem Muster nicht folgen. Zum Beispiel kann eine Person saisonale Manien haben, ihre Depressionen treten jedoch nicht während einer speziellen Jahreszeit auf.
A) Es besteht ein regelmäßiger zeitlicher Zusammenhang zwischen dem Auftreten von manischen, hypomanen Episoden oder Episoden einer Major Depression bei Bipolar I oder Bipolar II Störung und einer bestimmten Jahreszeit (z.B. im Herbst oder im Winter).
Beachte:
Fälle mit offensichtlichem Einfluss von saisonal bedingten psychosozialen Belastungsfaktoren werden nicht gewertet (z.B. regelmäßige Arbeitslosigkeit im Winter).
B) Vollständige Remissionen (oder ein Wechsel von Major Depression zu Manie oder Hypomanie oder umgekehrt) treten ebenfalls zu einer bestimmten Jahreszeit auf (z.B. die Depression remittiert im Frühling).
C) In den vergangenen 2 Jahren haben die manischen, hypomanen Episoden oder Episoden einer Major Depression der Person den oben definierten saisonalen Bezug gezeigt; in diesem Zeitraum traten keine nichtsaisonal gebundenen Episoden der gleichen Polarität auf.
D) Saisonale Manien, Hypomanien oder Depressionen (wie oben beschrieben) übertreffen deutlich die Anzahl nichtsaisonaler Manien, Hypomanien oder Depressionen, die im Lebenszeitverlauf aufgetreten sind.
Beachte:
Die Zusatzcodierung „mit saisonalem Muster“ kann auf Episoden einer Major Depression bei Bipolar I Störung, Bipolar II Störung oder Rezidivierender Major Depression angewandt werden. Das zentrale Merkmal dieses Erscheinungsbildes ist, dass die Episoden einer Major Depression zu bestimmten Jahreszeiten auftreten und remittieren. In den meisten Fällen beginnen die Episoden im Herbst oder Winter und remittieren im Frühling. Seltener treten rezidivierende depressive Episoden im Sommer auf.
Dieses Muster von jahreszeitlichem Episodenbeginn und Episodenende muss sich in den letzten 2 Jahren gezeigt haben. In diesem Zeitraum dürfen keine Episoden ohne jahreszeitlichen Bezug aufgetreten sein. Darüber hinaus muss die Gesamtzahl saisonaler depressiver Episoden deutlich über die Gesamtzahl nichtsaisonaler depressiver Episoden im Langzeitverlauf hinausgehen.
Die Zusatzcodierung wird nicht angewendet, wenn sich das jahreszeitliche Muster besser durch saisonal bedingte psychosoziale Belastungsfaktoren erklären lässt (z.B. saisonbedingte Arbeitslosigkeit oder Schuljahresrhythmus). Episoden einer Major Depression mit saisonalem Muster sind oft gekennzeichnet durch Energieverlust, vermehrten Schlaf, vermehrtes Essen, Gewichtszunahme und Heißhunger auf Kohlenhydrate.
Ob ein saisonales Muster häufiger bei rezidivierender Major Depression oder bei bipolaren Störungen auftritt, ist nicht geklärt. Möglicherweise ist die saisonale Abhängigkeit bei der Bipolar II Störung häufiger als bei der Bipolar I Störung. In manchen Fällen kann auch das Auftreten manischer oder hypomaner Episoden mit einer bestimmten Jahreszeit verknüpft sein.
Die Prävalenz eines saisonalen Musters vom Wintertyp scheint vom Breitengrad, Alter und Geschlecht abzuhängen. Höhere Breitengrade gehen mit höherer Prävalenz einher. Das Alter ist ebenfalls ein starker Prädiktor für saisonale Abhängigkeit, wobei jüngere Menschen ein erhöhtes Risiko für Episoden von Winterdepressionen haben.
Anweisungen:
Bewerten Sie auf der Grundlage aller Informationen, die Ihnen über die Person vorliegen, und unter Verwendung Ihres klinischen Urteils das Vorhandensein und den Schweregrad der folgenden Symptome, die die Person in den letzten 7 Tagen erlebt hat.
Abkürzungen: SD = Standardabweichung | SES = sozioökonomischer Status
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0 = Nicht vorhanden
1 = Nicht eindeutig
(Schweregrad oder Dauer nicht ausreichend, um als Psychose zu gelten)
2 = Vorhanden, aber gering
(wenig Druck, auf die Stimmen zu reagieren, nicht sehr beunruhigt durch die Stimmen)
3 = Vorhanden und mäßig
(ein gewisser Druck, auf Stimmen zu reagieren, oder er wird von Stimmen etwas gestört)
4 = Vorhanden und Schwerwiegend
(starker Druck, auf Stimmen zu reagieren, oder starke Belästigung durch Stimmen)
0 = Nicht vorhanden
1 = Nicht eindeutig
(Schweregrad oder Dauer nicht ausreichend, um als Psychose zu gelten)
2 = Vorhanden, aber gering
(wenig Druck, nach wahnhaften Überzeugungen zu handeln, nicht sehr beunruhigt durch Überzeugungen)
3 = Vorhanden und mäßig
(ein gewisser Druck, nach seinen Überzeugungen zu handeln, oder er fühlt sich durch seine Überzeugungen etwas gestört)
4 = Vorhanden und Schwerwiegend
(starker Druck, nach seinen Überzeugungen zu handeln, oder er fühlt sich durch seine Überzeugungen sehr belästigt)
0 = Nicht vorhanden
1 = Nicht eindeutig
(Schweregrad oder Dauer nicht ausreichend, um als Desorganisation zu gelten)
2 = Vorhanden, aber gering
(einige Schwierigkeiten mit der Aussprache)
3 = Vorhanden und mäßig
(Sprache oft schwer zu verstehen)
4 = Vorhanden und Schwerwiegend
(Sprache fast unmöglich zu verstehen)
0 = Nicht vorhanden
1 = Nicht eindeutig
(Schweregrad oder Dauer nicht ausreichend, um als ungewöhnliches psychomotorisches Verhalten zu gelten)
2 = Vorhanden, aber gering
(gelegentlich ungewöhnliches oder bizarres motorisches Verhalten oder Katatonie)
3 = Vorhanden und mäßig
(häufiges ungewöhnliches oder bizarres motorisches Verhalten oder Katatonie)
4 = Vorhanden und Schwerwiegend
(fast ständiges ungewöhnliches oder bizarres motorisches Verhalten oder Katatonie)
0 = Nicht vorhanden
1 = Nicht eindeutig
(Mehrdeutige Interpretation der Mimik, Prosodie, Gestik oder des selbst initiierten Verhaltens)
2 = Vorhanden, aber gering
(Leichte erschwerte Interpretation von Mimik, Gestik oder selbst initiiertem Verhalten)
3 = Vorhanden und mäßig
(Gegenwärtige & mäßig erschwerte Interpretation der Mimik, der Prosodie, der Gestik oder des selbst initiierten Verhaltens)
4 = Vorhanden und Schwerwiegend
(Gegenwärtige & schwere Interpretation der Mimik, der Prosodie, der Gestik oder des selbst initiierten Verhaltens)
0 = Nicht vorhanden
1 = Nicht eindeutig
(kognitive Funktionen, die nicht eindeutig außerhalb des für das Alter oder SES, z.B. innerhalb von 0,5 SD vom Mittelwert)
2 = Vorhanden, aber gering
(gewisse Verringerung der kognitiven Funktion; unter den Erwartungen für Alter und SES, 0,5-1 SD vom Mittelwert)
3 = Vorhanden und mäßig
(deutlicher Verringerung der kognitiven Funktionen; unter den Erwartungen für Alter und SES, 1-2 SD vom Mittelwert)
4 = Vorhanden und Schwerwiegend
(Starke Verringerung der kognitiven Funktionen; unter den Erwartungen für Alter und SES, >2 SD vom Mittelwert)
0 = Nicht vorhanden
1 = Nicht eindeutig
(fühlt sich gelegentlich traurig, niedergeschlagen, deprimiert oder hoffnungslos; macht sich Sorgen, dass er bei jemandem oder etwas versagt hat, ist aber nicht besorgt)
2 = Vorhanden, aber gering
(häufige Phasen, in denen man sich sehr traurig, niedergeschlagen, mäßig deprimiert oder hoffnungslos fühlt; besorgt darüber, dass man bei jemandem oder einer Sache versagt hat, mit einigen Sorgen)
3 = Vorhanden und mäßig
(häufige Phasen tiefer Depression oder Hoffnungslosigkeit; Beschäftigung mit Schuldgefühlen, Unrecht getan zu haben)
4 = Vorhanden und Schwerwiegend
(täglich tief deprimiert oder hoffnungslos; wahnhafte Schuldgefühle oder unangemessene Selbstvorwürfe, die in keinem Verhältnis zu den Umständen stehen)
0 = Nicht vorhanden
1 = Nicht eindeutig
(gelegentlich gehobene, expansive oder reizbare Stimmung oder Unruhe)
2 = Vorhanden, aber gering
(häufige Perioden von etwas gehobener, expansiver oder reizbarer Stimmung oder Unruhe)
3 = Vorhanden und mäßig
(häufige Perioden extensiv gehobener, expansiver oder reizbarer Stimmung oder Unruhe)
4 = Vorhanden und Schwerwiegend
(tägliche und ausgedehnte gehobene, expansive oder reizbare Stimmung oder Unruhe)
Halluzinationen
Nicht vorhanden
Nicht eindeutig
(Schweregrad oder Dauer nicht ausreichend, um als Psychose zu gelten)
Vorhanden, aber gering
(wenig Druck, auf die Stimmen zu reagieren, nicht sehr beunruhigt durch die Stimmen)
Vorhanden und mäßig
(ein gewisser Druck, auf Stimmen zu reagieren, oder er wird von Stimmen etwas gestört)
Vorhanden und schwerwiegend
(starker Druck, auf Stimmen zu reagieren, oder starke Belästigung durch Stimmen)
Wahnvorstellungen
Nicht vorhanden
Nicht eindeutig
(Schweregrad oder Dauer nicht ausreichend, um als Psychose zu gelten)
Vorhanden, aber gering
(wenig Druck, nach wahnhaften Überzeugungen zu handeln, nicht sehr beunruhigt durch Überzeugungen)
Vorhanden und mäßig
(ein gewisser Druck, nach seinen Überzeugungen zu handeln, oder er fühlt sich durch seine Überzeugungen etwas gestört)
Vorhanden und schwerwiegend
(starker Druck, nach seinen Überzeugungen zu handeln, oder er fühlt sich durch seine Überzeugungen sehr belästigt)
Desorganisierte Sprechweise
Nicht vorhanden
Nicht eindeutig
(Schweregrad oder Dauer nicht ausreichend, um als Desorganisation zu gelten)
Vorhanden, aber gering
(einige Schwierigkeiten mit der Aussprache)
Vorhanden und mäßig
(Sprache oft schwer zu verstehen)
Vorhanden und schwerwiegend
(Sprache fast unmöglich zu verstehen)
Ungewöhnliches psychomotorisches Verhalten
Nicht vorhanden
Nicht eindeutig
(Schweregrad oder Dauer nicht ausreichend, um als ungewöhnliches psychomotorisches Verhalten zu gelten)
Vorhanden, aber gering
(gelegentlich ungewöhnliches oder bizarres motorisches Verhalten oder Katatonie)
Vorhanden und mäßig
(häufiges ungewöhnliches oder bizarres motorisches Verhalten oder Katatonie)
Vorhanden und schwerwiegend
(fast ständiges ungewöhnliches oder bizarres motorisches Verhalten oder Katatonie)
Negative Symptome
(eingeschränkter Gefühlsausdruck)
Nicht vorhanden
Nicht eindeutig
(Mehrdeutige Interpretation der Mimik, Prosodie, Gestik oder des selbst initiierten Verhaltens)
Vorhanden, aber gering
(Leichte erschwerte Interpretation von Mimik, Gestik oder selbst initiiertem Verhalten)
Vorhanden und mäßig
(Gegenwärtige & mäßig erschwerte Interpretation der Mimik, der Prosodie, der Gestik oder des selbst initiierten Verhaltens)
Vorhanden und schwerwiegend
(Gegenwärtige & schwere Interpretation der Mimik, der Prosodie, der Gestik oder des selbst initiierten Verhaltens)
Beeinträchtigte Kognition
Nicht vorhanden
Nicht eindeutig
(kognitive Funktionen, die nicht eindeutig außerhalb des für das Alter oder SES, z.B. innerhalb von 0,5 SD vom Mittelwert)
Vorhanden, aber gering
(gewisse Verringerung der kognitiven Funktion; unter den Erwartungen für Alter und SES, 0,5-1 SD vom Mittelwert)
Vorhanden und mäßig
(deutlicher Verringerung der kognitiven Funktionen; unter den Erwartungen für Alter und SES, 1-2 SD vom Mittelwert)
Vorhanden und schwerwiegend
(Starke Verringerung der kognitiven Funktionen; unter den Erwartungen für Alter und SES, >2 SD vom Mittelwert)
Depressionen
Nicht vorhanden
Nicht eindeutig
(fühlt sich gelegentlich traurig, niedergeschlagen, deprimiert oder hoffnungslos; macht sich Sorgen, dass er bei jemandem oder etwas versagt hat, ist aber nicht besorgt)
Vorhanden, aber gering
(häufige Phasen, in denen man sich sehr traurig, niedergeschlagen, mäßig deprimiert oder hoffnungslos fühlt; besorgt darüber, dass man bei jemandem oder einer Sache versagt hat, mit einigen Sorgen)
Vorhanden und mäßig
(häufige Phasen tiefer Depression oder Hoffnungslosigkeit; Beschäftigung mit Schuldgefühlen, Unrecht getan zu haben)
Vorhanden und schwerwiegend
(täglich tief deprimiert oder hoffnungslos; wahnhafte Schuldgefühle oder unangemessene Selbstvorwürfe, die in keinem Verhältnis zu den Umständen stehen)
Manie
Nicht vorhanden
Nicht eindeutig
(gelegentlich gehobene, expansive oder reizbare Stimmung oder Unruhe)
Vorhanden, aber gering
(häufige Perioden von etwas gehobener, expansiver oder reizbarer Stimmung oder Unruhe)
Vorhanden und mäßig
(häufige Perioden extensiv gehobener, expansiver oder reizbarer Stimmung oder Unruhe)
Vorhanden und schwerwiegend
(tägliche und ausgedehnte gehobene, expansive oder reizbare Stimmung oder Unruhe)
Die folgenden vierten Stellen sind bei den Kategorien F70-F79 zu benutzen, wenn das Ausmaß der Verhaltensstörung angegeben werden soll:
.0
Keine oder geringfügige Verhaltensstörung
.1
Deutliche Verhaltensstörung, die Beobachtung oder Behandlung erfordert
.8
Sonstige Verhaltensstörung
.9
Ohne Angabe einer Verhaltensstörung