Der Einfluss von Social Media auf das Selbstwertgefühl
Eine der Hauptursachen für psychische Probleme bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Zusammenhang mit Social Media ist das Selbstwertgefühl. Social Media ist voll von perfekt gestellten Bildern und Videos, die das Leben anderer scheinbar perfekt aussehen lassen. Dies kann dazu führen, dass sich die Menschen, die diese Inhalte sehen, unzureichend und minderwertig fühlen. Diese Unzufriedenheit kann zu einem sinkenden Selbstwertgefühl führen, das sich wiederum auf die psychische Gesundheit auswirkt. Jugendliche und junge Erwachsene können das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein und sich ständig mit anderen vergleichen.
Der Druck, perfekt zu sein
Die sozialen Medien setzen einen enormen Druck auf Jugendliche und junge Erwachsene, perfekt zu sein. Es gibt eine Fülle von Influencern und Prominenten, die eine makellose Erscheinung präsentieren und ein Bild vermitteln, das schwer zu erreichen ist. Viele Menschen fühlen sich gezwungen, diesem Bild zu entsprechen und versuchen, ihr Leben perfekt darzustellen. Das kann sich auf die psychische Gesundheit auswirken, wenn das Streben nach Perfektion zu einem ungesunden Verhalten führt. Es kann dazu führen, dass Menschen ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen ignorieren und sich unter Druck setzen, um den Erwartungen der Online-Community gerecht zu werden.
Das Vergleichen mit anderen Menschen
Das Vergleichen mit anderen Menschen ist ein weiterer Faktor, der zu psychischen Problemen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Zusammenhang mit Social Media führen kann. Da die meisten Menschen nur die besten Teile ihres Lebens auf Social Media teilen, ist es leicht, das eigene Leben mit dem Leben anderer zu vergleichen. Wenn Jugendliche und junge Erwachsene das Gefühl haben, dass andere ein besseres Leben führen als sie selbst, kann dies zu Stress, Angst und Depressionen führen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Leben auf Social Media nicht das wirkliche Leben widerspiegelt und dass jeder seine eigenen Herausforderungen hat.
Die Auswirkungen von Online-Belästigung (Cybermobbing)
Cybermobbing ist ein ernstes Problem, das insbesondere auf Social-Media-Plattformen weit verbreitet ist. Wenn Jugendliche oder junge Erwachsene im Internet gemobbt werden, kann dies schwerwiegende Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit haben. Das Problem ist, dass das Internet oft als anonymes Medium genutzt wird, was es Mobbern leicht macht, ihre Taten zu verbergen. Opfer von Cybermobbing können sich oft hilflos fühlen und finden es schwierig, sich jemandem anzuvertrauen.
Die Auswirkungen von Cybermobbing können von Opfer zu Opfer unterschiedlich sein, aber es gibt einige gemeinsame Merkmale, auf die man achten sollte. Einige der häufigsten Auswirkungen von Cybermobbing sind Depressionen, Angstzustände und soziale Isolation und die zwangsläufige Einsamkeit daraus. Opfer können sich unwohl fühlen und sich von Freunden und Familie zurückziehen, was sich wiederum negativ auf ihr Selbstwertgefühl und ihre allgemeine Stimmung auswirken kann.
Zusätzlich zu den psychischen Auswirkungen kann Cybermobbing auch physische Konsequenzen haben. Manche Opfer können unter Schlafstörungen leiden, andere unter Appetitlosigkeit oder Übelkeit. In einigen Fällen kann es sogar zu Selbstverletzungen oder Suizidgedanken kommen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Cybermobbing nicht nur das Opfer betrifft, sondern auch diejenigen, die an dem Mobbing beteiligt sind. Mobber können auch psychische Probleme entwickeln, die langfristige Auswirkungen auf ihre Gesundheit und ihr Leben haben können.
Um die Auswirkungen von Cybermobbing zu minimieren, ist es wichtig, frühzeitig zu handeln. Eltern, Lehrer und Freunde können Opfern von Cybermobbing helfen, indem sie ihnen zuhören und ihnen emotionalen Rückhalt geben. Opfer sollten ermutigt werden, ihre Erfahrungen zu teilen, um das Stigma um Cybermobbing zu beseitigen und anderen Opfern zu helfen, sich nicht allein zu fühlen.
Der Einfluss von Social Media auf das Selbstbild
Social-Media-Plattformen können auch dazu führen, dass Jugendliche und junge Erwachsene ein negatives Selbstbild entwickeln. Durch die ständige Präsentation von perfekten und retuschierten Bildern auf Facebook, Instagram, TikTok und Co. kann ein unerreichbares Schönheitsideal vermittelt werden. Dies kann dazu führen, dass sich Jugendliche und junge Erwachsene unwohl in ihrer eigenen Haut fühlen und sich unter Druck gesetzt fühlen, dem idealisierten Schönheitsbild zu entsprechen.
Ein weiterer Faktor, der das Selbstbild beeinflussen kann, ist die Anzahl der Likes und Follower. Wenn ein Post nicht so viele Likes bekommt wie erwartet, kann dies dazu führen, dass sich die Person minderwertig fühlt und ihr Selbstwertgefühl beeinträchtigt wird. Umgekehrt können viele Likes und Follower ein positives Gefühl der Bestätigung vermitteln, was wiederum dazu führen kann, dass man sich von der Anzahl der Likes und Follower abhängig macht.
Influencer als Hobby-Psychologen und die gravierenden Folgen
Influencer sind heutzutage überall auf Social-Media-Plattformen zu finden. Sie haben oft eine große Anhängerschaft und werden von vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Vorbilder angesehen. Allerdings gibt es auch Influencer, die sich als Hobby-Psychologen profilieren und ihren Followern Ratschläge zu psychischen Problemen geben, ohne die notwendige Qualifikation zu haben, mit gravierenden Folgen im schlimmsten Fall.
In einem Bereich, in dem es um das Wohlbefinden der Menschen geht, kann es gefährlich sein, wenn jemand ohne ausreichende Ausbildung Ratschläge gibt oder Lösungsvorschläge, die nicht spezifisch auf den Betroffenen (Follower) angepasst sind. Einige Influencer veröffentlichen Inhalte, die dazu führen können, dass sich Menschen mit psychischen Problemen in eine noch schlechtere Verfassung abrutschen.
Eine mögliche Auswirkung ist, dass Menschen falsche Informationen erhalten von Influencer, die sich als Experten in psychischen Angelegenheiten darstellen und dadurch möglicherweise gefährliche Entscheidungen treffen. Wenn jemand zum Beispiel einem Influencer folgt, der behauptet, dass eine bestimmte Methode zur Behandlung von Angststörungen hilfreich ist, obwohl diese Methode nicht wissenschaftlich erwiesen ist, könnte das bei der betroffenen Person zu schwerwiegenden Problemen führen. Es können bereits bestehende psychische Probleme, wie eine Depression gefördert werden, wenn der Ratschlag des Influencers nicht funktioniert.
Das Ziel von Fachpersonal besteht immer darin, den Betroffenen dabei zu helfen, den Leidensdruck zu mindern. Influencer, die sich der Medienkompetenz nicht bewusst sind, fügen den Betroffenen (Followern) erheblichen Schaden zu und erschweren dem Fachpersonal eine zielgerichtete und hilfreiche Hilfestellung basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Einige Influencer geben auch Ratschläge, ohne dass sie sich wirklich bewusst sind, wie ihre Worte auf andere wirken können. Sie können eine Person in eine schlechte Verfassung bringen, indem sie zum Beispiel verallgemeinern, dass es immer einen Ausweg gibt, wenn man nur hart genug daran arbeitet. Das kann dazu führen, dass sich Menschen mit psychischen Problemen noch mehr unter Druck gesetzt fühlen, und das Gegenteil von dem erreichen, was die Influencer beabsichtigt haben.
Es gibt jedoch auch Influencer, die ihre Plattform nutzen, um auf psychische Gesundheit und auch andere Gefahren aufmerksam zu machen und ihre Follower zu ermutigen, sich Hilfe zu suchen oder sich zu sensibilisieren. Diese Influencer können dazu beitragen, das Stigma um psychische Erkrankungen zu reduzieren und Menschen dazu zu ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, in dem sie auf geschultes Fachpersonal verweisen.
Der YouTuber »The Morpheus« zeigt in einem seiner Videos, wie gravierend und weitreichend die Gefahr der Social-Media-Plattform TikTok in der Realität ist und positioniert sich als Vorbildfunktion für alle Influencer und Content Creator.
Präventionsmaßnahmen und Hilfe bei psychischen Problemen
Es ist wichtig, dass Jugendliche und junge Erwachsene über die potenziellen Risiken von Social Media aufgeklärt werden und darüber, wie man sich davor schützen kann. Dazu gehören zum Beispiel:
- Bewusster Umgang mit Social Media:
Sich Zeitlimits setzen und Pausen von Social Media einlegen, um nicht zu sehr von den Plattformen abhängig zu werden. - Filterblasen vermeiden:
Sich bewusst mit Meinungen und Sichtweisen auseinandersetzen, die von den eigenen abweichen, um eine einseitige Sichtweise zu vermeiden. - Vertrauenswürdige Quellen nutzen:
Sich über die Fakten von verschiedenen Themen informieren, um Fehlinformationen und Fake News zu vermeiden. - Influencer Kontrolle:
Nicht jedem Influencer alles glauben, was sie sagen und Jugendlichen klarmachen, Influencer machen das nur fürs Geld und solange der Trend, also die Nachfrage zum Thema besteht. - Offene Kommunikation:
Über Probleme und Bedenken sprechen und sich bei Bedarf professionelle Hilfe suchen.
Zwei Anlaufstellen, die Hilfe bei psychischen Problemen anbieten
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Telefon Seelsorge (DE)
Die TelefonSeelsorge bietet rund um die Uhr telefonische Unterstützung bei verschiedenen Themen, darunter auch psychische Probleme.
Die Telefonnummer ist 0800-1110111 (kostenlos und anonym) oder 0800-1110222 (kostenlos und anonym).
Webseite: www.telefonseelsorge.de -
Nummer gegen Kummer (DE)
Die Nummer gegen Kummer bietet ebenfalls kostenlose und anonyme Beratung für Kinder und Jugendliche bei verschiedenen Themen, darunter auch psychische Probleme.
Die Telefonnummer ist 116111 (kostenlos und anonym) oder per E-Mail oder Chat erreichbar.
Webseite: www.dgppn.de